MIN bleibt hinter T zurück

Die MINT-Fächergruppe umfasst die industrienahen Fächer und hat deshalb für den Wirtschaftsstandort Deutschland eine besondere Relevanz. Doch die verschiedenen MINT-Fächer entwicklen sich unterschiedlich.

Die MINT-Fächergruppe umfasst die industrienahen Fächer und hat deshalb für den Wirtschaftsstandort Deutschland eine besondere Relevanz. Dass sich die verschiedenen MINT-Fächer jedoch ganz unterschiedlich entwickeln, hat bereits der Hochschul-Bildungs-Report 2014 unter anderem in Hinblick auf den Akademikerarbeitsmarkt gezeigt. Die jüngste Entwicklung hat noch einmal einen bereits vorhandenen Trend verstärkt: Die MIN-Fächer entwickeln sich wesentlich weniger dynamisch als die technischen Fächer.

MIN bleibt hinter T zurück

Die Anzahl der Erstabsolventen zeigt eine deutlich schlechtere Bilanz des MIN-Bereichs, als des T-Bereichs: In den T-Studiengängen sind die Absolventenzahlen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und haben 2014 bereits knapp den Zielwert für 2020 erreicht. Währenddessen liegt der Wert in den MIN-Studiengängen noch unter dem Ausgangswert von 2010, auch wenn der bisherige Negativtrend im vergangenen Jahr ausgesetzt hat. Hintergrund für diese Entwicklung ist die anhaltend große Differenz der Erfolgsquoten zwischen MIN- und T-Studierenden, denn 73,1 Prozent der Studierenden in T- und nur 67,5 Prozent in MIN-Studiengängen haben im Jahr 2013 ihr Studium erfolgreich abgeschlossen.

Auch bezüglich der Diversität der Studierenden entwickelt sich der T-Fächerbereich deutlich positiver als der MIN-Fächerbereich: Während der Frauenanteil in MIN-Studiengängen mit 36,8 Prozent stagniert und weiterhin unter dem Ausgangswert von 2010 liegt, entwickelt sich in den T-Studiengängen der Anteil der Studentinnen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich und erreicht 22,3 Prozent. Und auch der Anteil ausländischer Studierender bleibt in den MIN-Fächern mit derzeit 8,5 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Hingegen ist er in T-Studiengängen seit 2011 rasch gestiegen und hat mit einer Quote von 11,9 Prozent im vergangenen Jahr die Erwartungen für 2014 übertroffen. Der Ruf nach mehr Diversität in den T-Fächern findet offensichtlich Resonanz.

Der Hochschul-Bildungs-Report 2020 ist eine Initiative von